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Interview – Gabi Stickler – Mr. Golden Retriever Mali

Gabi Stickler ist eine Fotografin aus Deutschland in der Nähe von Frankfurt am Main. Sie begleitet ihren Golden Retriever Mali auf seinen Spaziergängen und hält seine Abenteuer auf kreative Art und Weise in den verschiedensten Situationen fest.

Guten Tag Gabi und danke, dass du dir die Zeit nimmst um uns ein paar Fragen zu beantworten. Unsere Leser freuen sich schon auf ein paar mehr Informationen über dich.

Zum Einstieg kümmern wir uns auch gleich um die „Standard-Fragen“. Wie lange fotografierst du jetzt schon und wie bist du zur Fotografie gekommen? War der erste Kontakt zur Fotografie geplant oder eher zufällig?

Vor ca. 12 Jahren hatte ich mir eine Spiegelreflex gekauft. Das war die Sony alpha350 und das dazugehörige Kitobjektiv, der sog. Joghurtbecher. Mit dieser Kamera habe ich dann im Sportmodus ein paar Wochen geknipst und dann ziemlich schnell die Lust daran verloren.

Vor etwas mehr als 2 Jahren habe ich diese nun alte Kamera wieder aus dem Schrank hervorgekramt und wieder begonnen, zunächst im Automatikmodus zu fotografieren. Allerdings waren die Bilder von meinem rennenden Hund so dermaßen unscharf, dass ich bald anfing, in einem Hundeforum die dort fotografiebewanderten User zu Blende, Verschlusszeit, Iso & Co. zu löchern. Die Erklärungen, die ich dann bekam, waren für mich ehrlich gesagt ein Buch mit sieben Siegeln und ich habe dann nach diesen Begriffen gegoogelt und mich da langsam herangetastet. Versucht, umzusetzen, was ich dachte, verstanden zu haben. Nachdem mir klar wurde, dass ich meinen Hund in Bewegung am optimalsten mit 1/1000 oder kürzer fotografieren sollte, war auch klar, warum das im Automatikmodus, der meist 1/500 rum gewählt hat, nicht funktionieren konnte.

So fing es 2014 dann an, mit meiner Fotografiererei :-)

Erinnerst du dich noch an das erste Foto das du geschossen hast und mit welcher Kamera dies war? Hatte es eine besondere Bedeutung für dich?

Nein, an mein erstes Foto an sich erinnere ich mich nicht mehr. Aber ich bin mir sicher, dass das auch nicht erinnerungswert war und man darauf eh nicht viel erkannt hat. Aber an mein erstes Bild, das dann in einer Tierfotografiegruppe auf facebook richtig eingeschlagen hat, erinnere ich mich sehr genau. Obwohl das Qualitätiv nicht in der Oberliga spielt, hat es bei den Leuten doch ein Gefühl geweckt. Und das ist es, was meiner Meinung nach erfolgreiche Bilder von nicht so erfolgreichen unterscheidet. Wenn ein Bild Gefühle transportiert, dann bleibt der Blick automatisch daran hängen.

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Betreibst du die Fotografie hauptberuflich?

Ich sage zwar immer, dass die Fotografie für mich nur ein Hobby ist, aber wahrscheinlich deshalb, weil ich immer noch aus Spass an der Freude fotografiere. Aber reines Hobby ist es mittlerweile auch nicht mehr, denn ich verdiene auch Geld mit meinen Bildern. Nicht mit Shootings, sondern mit dem Verkauf der Bilder. Hauptberuflich bin ich allerdings Steuerfachangestellte. Auch in Zukunft werde ich keine Shootings anbieten. Zwar bekomme ich täglich Anfragen, aber ich habe mich ganz klar dagegen entschieden.

Uns interessiert natürlich sehr, wie du auf diese ausgefallenen Ideen gekommen bist?

Sind das ausgefallene Ideen? Ich weiß nicht :-D Irgendwie entstehen die Ideen bei mir im Alltag. Wenn ich am Tisch sitze, und Mali lunzt über die Tischkante, liegt es doch nahe, da mal einen Donut hinzulegen, oder? Und den Kuschelspielzeughund mit über die Kante gucken zu lassen, weil der natürlich auch was abhaben möchte. Ich finde schon ;-) Oft habe ich nachts eine Idee. Deshalb liegt bei mir auf dem Nachttisch auch ein kleiner Notizblock. Wenn ich mir das nicht aufschreibe, habe ich es ruckzuck wieder vergessen.

Kommen wir nun zu deinem Hund selbst: Dein Hund heißt Mali, wie alt ist er und hast du ihn bereits als Welpe bekommen?

Mali ist 2010 geboren und ist im Alter von 9 Wochen bei uns eingezogen. Erst war die Idee, dass er „Taxi“ heißen soll. Von der Farbe her hätte es gepasst. Aber jetzt bin ich froh, dass wir das doch verworfen haben, denn auf dem Feld nach dem „Taxi“ zu rufen.. Naja :-D

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Macht Mali bei den Fotos gerne mit? Musst du ihn öfter korrigieren oder klappt das in der Regel sehr gut?

Mali wird total hibbelig, wenn er merkt, dass ich die Kamera in meinen Rucksack packe. Er verbindet die Kamera mit Spielzeug und mit leckeren Häppchen. Das ist mir auch ganz wichtig. Hätte ich einen Hund, dem es sichtlich unangenehm ist, dann würde ich das einfach lassen. Solche Ideen umzusetzen ist im Grunde einfach nur eine kleine Einlage Gehorsamsübung. Andere gehen auf den Hundeplatz. Mali sitzt während dem Spaziergang halt kurz still, schaut schön auf den Dummy oder die Wurst in meiner Hand (Impulskontrolle) und darf das ein paar Sekunden später dann abholen oder hinter dem geworfenen Dummy her rennen. Retriever-typisch bringt und hält er gerne Dinge. Und eine Mütze oder ein Schal, die er mal für einen Augenblick am Körper hat, interessieren ihn nur soweit, als dass er damit im Anschluss mit mir zergeln darf.

Wie lange dauert es, bis eines deiner Bilder im Kasten ist und wie lange verbringst du anschließend noch am Rechner mit der Bearbeitung?

Am Rechner verbringe ich mehr Zeit, als mit dem fotografieren des Bild. Das Fotografieren geht immer innerhalb von einigen Minuten. Die Vor- und Nachbereitung dauert bei mir länger. Requisiten zusammentragen, sich Gedanken über die richtige Location machen und dann eben die Bearbeitung des Bildes. Zum Großteil drehe ich nur an den Farben, verändere die Helligkeit und die Kontraste oft und erhöhe die Dynamik. Aber bis ich den mir passenden Bildlook gefunden habe, dauert es oftmals bis zu einer Stunde. Das Grün des Grases, das mir gerade noch gefallen hat, gefällt mir am Tag darauf plötzlich nicht mehr und deshalb lasse ich mir meist einige Stunden zwischen der finalen Bearbeitung Zeit.

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Trainierst du viel mit Mali damit er diese ganzen Posen beherrscht und hast du bestimmte Tricks im Umgang mit Hunden?

Ich trainiere mit Mali im klassischen Sinne überhaupt nicht. Was er kann, haben wir während unserer Spaziergänge ausprobiert. Viel kann er auch gar nicht :-D Sitzen und glotzen kann er, ja. Auf der Seite liegen bleiben, kann er auch. Aber Mali ist einfach eine faule Socke und nutzt die Zeit zum ausruhen. Auf den Rücken drehen und liegen bleiben kann er auch. Was er ganz toll macht, ist „leg ́s Köpfchen“. Und zusammen mit dem Kommando „Bleib“ kann ich ihm auch Dinge auf die Nase legen. Das A und O ist meiner Meinung nach die Belohnung der Hunde. Mali ́s Hundekumpels, die ich unter der Woche öfters mal mitnehme, haben ruckzuck gelernt, was ich von ihnen möchte. Da hat die Leberwurst sicherlich ein ganzes Stück mitgeholfen.

Hast du außer Mali noch weitere Tiere?

Unsere Katze Yuki ist nicht so kooperativ. Und auch nicht so fotogen, wie Mali. Sie ist eine Britisch Langhaar und hat einen echt witzigen, motzigen Blick. Vor allem, wenn sie sich gerade putzt und die Kopfhaare Richtung Gesicht stehen, sieht sie furchterregend aus. Das kann natürlich auch als Stilmittel mal witzig sein und ein Schnappschuss, der von der Qualität wirklich nicht gut ist, aber die Katze am Futternapf zwischen zwei Hunden zeigt, ist der Renner bei einem Postkartenverlag. Eben auch, weil sie so schaut wie sie schaut.

Auf was achtest du, wenn du fotografierst? Gibt es etwas, das dir besonders wichtig ist?

Ganz wichtig ist mir, dass die Augen scharf sind. Sonnenschein mag ich überhaupt nicht, wenn ich fotografiere. Da habe ich Probleme mit dem hellen Fell meines Hundes und die Bildbearbeitung fällt mir bei Bildern ohne Sonne viel leichter und gibt mir viel mehr Spielraum.

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Hast du Vorbilder in der Fotografie?

Nein, ich habe ehrlich gesagt keine Vorbilder. Vorbilder sind bestimmt toll, um sich weiterzuentwickeln. Allerdings habe ich die Befürchtung, dass ich mich zu sehr an einem Vorbild orientieren würde und so meine Individualität verlieren könnte. Ich schaue mir sehr gerne die Fotoseiten anderer an, aber versuche ganz bewusst, mein eigenes Ding zu machen und mal was anderes zu zeigen.

Welche Fähigkeiten sollte man unbedingt mitbringen, um in der Fotografie bestehen zu können?

Ich glaube, es fällt leichter emotional ansprechende Bilder zu fotografieren, wenn man schon ein Auge für Situationen, Lichtverhältnisse und Gegebenheiten mitbringt. Aber ich denke auch, dass man das auch ein Stück weit lernen kann. Ersteren wird das Fotografieren und damit erfolgreich sein allerdings leichter fallen.

Eine Frage zum Schluss: Gibt es ein Motto oder ein Zitat dem du folgst und das du anderen vielleicht ans Herz legen möchtest?

Ich mag das Zitat von – James Wayne – sehr, der sagte: „Fotografie ermöglicht uns nicht nur Erinnerungen festzuhalten, sondern auch welche zu kreieren.“ Das passt einfach zu meiner Art der Fotografie. Die Situationen, die ich festhalte, sind echt. Dahingehend habe ich einen großen Realitätsanspruch und hier liegt auch die Herausforderung, wenn ich einfach mal „was anderes“ zeigen will. Wo die Realität keinen Stellenwert hat ist bei der Farbgebung und bei kleinen Details in meinen Bildern. So kann es sein, dass ich mal zwei Wolken in den vorher langweiligen Himmel reinnehme oder auch mein geliebtes Gänseblümchen.

Vielen Dank, dass du uns Frage und Antwort gestanden hast. Wir könnten dich durchaus noch mit vielen weiteren Fragen löchern, aber an dieser Stelle machen wir Schluss, wünschen dir weiterhin viel Erfolg und sind gespannt auf weitere tolle Werke. Für unsere Blog Leser hoffen wir, dass wir einen interessanten Einblick vermitteln konnten.

Hier noch ein paar interessante Links zu Mr. Golden Retriever MALI:
Mr. Golden Retriever Mali – Facebook Seite
Mr. Golden Retriever Mali – Website
Mr. Golden Retriever Mali – Poster online bestellen

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1 Kommentar zu „Interview – Gabi Stickler – Mr. Golden Retriever Mali“

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